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Agrartrend

Auf Tuchfühlung

16.08.2017
 

Handelt es sich bei dieser Abbildung um den Stoffentwurf eines Modedesigners oder war hier die Natur am Werk?

Was aussieht wie ein fein gewirkter Gobelinstoff, stammt nicht etwa aus Paris, ist allerdings ebenso von unschätzbarem Wert. Dieses Muster hat die Natur erdacht. Es handelt sich um einen Schmetterlingsflügel mit vielen farbigen Schuppenhärchen. Daher rührt auch der biologische Name dieser Insekten: 160.000 Arten „Schuppenflügler“ finden sich auf Wiesen, in Wäldern und an Waldrändern rund um den Globus. Bis zu einer Million Schüppchen können sich auf den vier Flügeln befinden. Es gibt die Insekten in fast allen Farben: Vom dunklen Nachtfalter bis hin zum tropischen Gaukler in den schillerndsten Regenbogenfarben wie etwa dem azurblauen Morphofalter. Im Ökosystem der Natur spielen Schmetterlinge neben Bienen und anderen Insekten eine wichtige Rolle: Einzelne Arten leben oft in enger Symbiose mit einigen speziellen regionalen Blumen und bestäuben diese bei der Nahrungsaufnahme mit ihrem langen Rüssel. Während sie den Nektar aufsaugen, bleibt Blütenstaub an ihrem Körper kleben. Im Flug tragen sie die Pollen von einer Blüte zur nächsten. Im Verlauf der Evolution haben sich Schmetterlinge und Blütenpflanzen sogar gleichzeitig entwickelt. Fossilien belegen, dass die Tiere bereits vor mindestens 130 Millionen Jahren umherflatterten. Viele Kulturen schreiben Schmetterlingen eine mystische Bedeutung zu, so sahen die Griechen in der Antike in ihnen etwa die Verkörperung der „Psyche“, der menschlichen Seele.

 

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