
Lange Zeit galt das sogenannte 2-Grad-Ziel als Maßstab, um eine gefährliche Störung des Klimasystems durch den Menschen zu verhindern. Das hat sich spätestens seit der Klimakonferenz 2015 in Paris geändert. Die Marschroute heißt jetzt: Die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad, am besten sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Warum macht diese Grad-Wanderung Sinn?
Gefährlicher Klimawandel beginnt, wenn sich die Erde im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um mehr als zwei Grad erwärmt. Das stellten 2010 die Staaten der Welt beim Klimagipfel von Cancún klar und einigten sich erstmals auf die sogenannte Zwei-Grad-Grenze. Umstritten war dieser Wert schon damals nicht: Für einige Kritiker galt er als deutlich zu hoch, für andere als zu niedrig. Sie bezeichneten das Zwei-Grad-Ziel als politischen Minimalkompromiss oder als unerreichbare Utopie. Inzwischen ist die nahezu berühmteste Zahl des Klimawandels fast schon Geschichte. Im Klimavertrag von Paris aus dem Jahr 2016 vereinbarten 196 Staaten rechtsverbindlich, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad einzudämmen, um einem gefährlichen Klimawandel entgegenzuwirken. Mehr noch. In einem weiteren Passus des Übereinkommens heißt es, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, „um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.“ Dass sich die Risiken und Folgen des Klimawandels bei 1,5 Grad im Vergleich zu 2 Grad deutlich vermindern würden, hat der Weltklimarat in seinem IPCC Sonderbericht von 2018 aufgezeigt.
Auch das Portal klimafakten.de hat die wichtigsten Unterschiede der Klimaziele anschaulich in einer Grafik (inklusive detaillierter Quellennachweise) aufbereitet. Wir haben interessante Beispiele daraus zusammengestellt, die aufzeigen, welchen Unterschied ein halbes Grad mehr Erwärmung tatsächlich ausmacht:











